Amateurfunkbetrieb im Urlaub
Rosel, DL3KWR und Hardy, DL3KWF

Stationsausrüstung:  TRX  IC-7000  -  Antenne GP-KWF  -  mit Tuner AH-4  -  Computer
Software:  Logbuch - HAM Office   -   Contest - Win-Test    -   DIGI - Logger-32

Nach den von vielen Airlines 2012 eingeführte 1-Stück-Konzept für Freigepäck ist die Mitnahme einer
Antenne ein Problem. Wir verwenden seit 2013 den 10m Fiberglasmast mit einer Transportlänge von 67 cm
von DX-WIRE.de. Man kann den Mast durch Weglassen einiger Segmente auf Wunschlänge reduzieren.
Er hat sich bestens bewährt.

Funken im Urlaub ist eine feine Sache, insbesondere dann, wenn beide aktive Funker sind. Wir bevorzugen
1. Inseln, weil man ein umfassenderes Bild über Geschichte, Kultur, Land und ihre Bewohner bekommt
2. Quartiere mit Küche und Antennenmöglichkeiten
3. die eigene Organisation der Reisen
Der Tagesablauf ist überall ähnlich: Während der eine das Frühstück vorbereitet, kann der andere breits ein paar QSOs machen. Gegen 10:00 Uhr Ortszeit ist Start zur Tagestour. Rückkehr nach dem fast täglichen Einkauf zur Tee-Zeit. Danach wird im Wechsel gefunkt, wenn möglich bis Mitternacht. Wer "frei" hat, bereitet
das Abendessen vor, erledigt den Abwasch, plant die Tour für den nächsten Tag, lädt die Bilder in den Computer, geht in den Swimmingpool, in die Bar usw.
Einbezogen werden CW-Conteste. SSB-Betrieb wird weitestgehend gemieden, da die meisten Hotels nicht
so schalldicht sind, daß man ggf. doch die Ruhe des Hauses stört. Außerdem sind wir keine SSB-OPs und der
Betrieb in digitalen Sendearten (seit 2007) ist noch nicht so flüssig.
Städte-Reisen oder Reisen zu internationalen Meetings werden prinzipiell ohne Funk oder ohne eigene Funk-ausrüstung durchgeführt.
Die folgende Liste enthält unsere Funk-Urlaubs-Aktivitäten mit eigenen Geräten seit 2000.

Madeira 2002 – 2014

In jedem Jahr funken wir – DL3KWR und DL3KWF – 2 Wochen auf der Insel Madeira, stets im selben Zeitraum Anfang/Mitte März, mit 100 Watt aus dem selben Hotelzimmer, mit einer 7m-Vertikal-Antenne, bevorzugt auf den WARC-Bändern und 10m nach dem Nachmittagstee bis gegen Mitternacht.
Die QSO-Ergebnisse sind damit vergleichbar und im Balkendiagramm für die genannten Bänder dargestellt.

Jahr
Land
QTH
TRX
Antenne
QSOs KWF
QSOs KWR
QSOs ges.
03-04/2014
CT9 - Madeira
Canico de Baixo
IC-7000
GP-KWF
3 417
3 434
6 851
08-09/2013
OZ - Dänemark
near Faxe
IC-7000
GP-KWF
307
1 067
1 374
03-04/2013
CT9 - Madeira
Canico de Baixo
IC-7000
GP-KWF
3 050
3 050
6 100
03-04/2012
CT9 - Madeira
Canico de Baixo
IC-7000
GP-KWF
2 702
2 535
5 237
03-04/2011
CT9 - Madeira
Canico de Baixo
IC-7000
GP-KWF
3 193
3 374
6 567
09/2010
OZ - Dänemark
Kalvehave
IC-7000
GP-KWF
36
48
84
03-04/2010
CT9 - Madeira
Canico de Baixo
IC-7000
GP-KWF
4 265
4 315
8 580
09/2009
SM4 - Schweden
Orsa-Grönklitt
IC-7000
GP-KWF
172
172
344
05/2009
PA - Holland
Aalden
IC-7000
GP-KWF
405
383
792
03/2009
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-7000
GP-KWF
1 567
1 566
3 133
06-07/2008
HA5 - Ungarn
Budapest
IC-7000
GP-KWF
212
165
377
03/2008
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-7000
GP-KWF
2 052
1 914
3 966
11/2007
MD - Isle of Man
Port Erin
IC-7000
GP-KWF
554
525
1 079
05/2007
9H - Malta
Qawra
IC-7000
GP-KWF
2 267 *
2 294 *
4 458
03/2007
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-7000
GP-KWF
1 411
1 127
2 538
03/2006
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-746
GP-KWF
2 005
2 008
4 013
06/2005
TF3 - Island
Reykjavik
IC-746
GPM-1500
451
474
925
04/2005
SV9 - Kreta
Analipsi
IC-746
GPM-1500
1 451
1 503
2 954
03/2005
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-746
GPM-1500
2 002
2 045
4 027
03/2004
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-746
GPM-1500
1 774
1 793
3 567
05/2003
OZ - Dänemark
Rägeleje
IC-746
GPM-1500
27
10
37
03/2003
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-746
GPM-1500
2 301
2 317
4 618
09/2002
SM1 - Gotland
Snäck
IC-737
GPM-1500
660
681
1 341
03/2002
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-737
GPM-1500
2 828
2 774
5 602
03/2001
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-737
GPA-50
1 594
1 563
3 157
05/2000
CT3 - Madeira
Canico de Baixo
IC-737
GPA-50
279
297
5 76
02/2000
9H - Malta
Qawra
IC-737
GPA-50
1 303 *
1 307 *
2 610

* Rufzeichen 9H3RZ - DL3KWR  bzw.  9H3EZ - DL3KWF  -  alle anderen Rufzeichen: Landeskenner/OP-Call
Mehr Details siehe WEB von DL3KWR Rubrik Funkbetrieb.

Die Antenne

Ab 1996 wurde für den Portabel-Betrieb eine GPA-50 verwendet. Nachteile: 40-Meter-Betrieb nur mit zusätzl. Dipol möglich, auf den oberen Bändern strahlt nur der untere Antennenteil.
Ab 2002 kam eine GPM-1500 zum Einsatz. Vorteile: alle Bänder, es strahlt die gesamte Antennenlänge.
Nachteil: mechanisch und elektrisch auf Dauer nicht stabil - im 4. Nutzungsjahr erhebliche Anpassungsprobleme, so daß der Funkbetrieb auf 40 und 30 m nur noch mit maximal 45 Watt möglich war.
Für das Jahr 2006 wurde die Verwendung einer neuen Antenne dringend nötig.

Da es auf dem Markt kein passendes Angebot gab, mußte eine eigene Lösung gefunden werden.
Anforderungen: Transportlänge < 1,25 m, leicht auf- und abbaubar, Masse: deutlich unter 4 kg, Allband.

Eigene Lösung: Vertikalstrahler, angepaßt mit ICOM-Tuner AH-4. Vorteile: Optimale Anpassung für alle Bänder, es strahlt die gesamte Antennenlänge, keine Radials, keine Breitbandübertrager. Kritische Antennenlänge ist 0,5 x Lambda.
Als Antennenträger diente bisher nach Empfehlung von DO4RM eine 7m lange Angelrute (Stippe) - Transportlänge 1,10 m. Ab 2013 verwenden wir in Folge der neuen Regelungen für Flugreisegepäck 13 Elemente des 10 m Glasfibermastes MINI von DX-WIRE.de (Transportlänge: 67 cm !). Antenne und Spule aus 2,5 mm² isolierter Kupferlitze.

Aufbau: Antennenlitze wird mit Isolierband an der Angelrute befestigt. Auf das untere Ende der Angelrute wird als Variable eine Spule (4 ... 6 Windungen) gewickelt. Mit Veränderungen der Spule wird der Lambda-Halbe-Punkt der Antenne zwischen 2 Amateurfunk-Bänder geschoben (z.B. 14 und 18 MHz).
Der Tuner muß geerdet oder an einem Gegengewicht betrieben werde. Der Schirm des Steuerkabels ist hier am Transceiver mit der Schutzerde des Hauses verbunden.

Prinzip
Sonnenschirmfuß, 5 Windungen
CT3 - Blickrichtung Europa

Betriebserfahrung
nach dem ersten Einsatz vom 09.-22.03.2006 in Madeira, CT3: deutlich besser als die GPM-1500 .
Diese Erfahrung wurden im März 2007 und 2008 bestätigt. Z.B. 80-Meter-QSOs mit LU, V2, VE, VK6, W !

QSO-Übersicht aller Funk-Urlaubszeiten in CT3 / CT9
Der Rückgang der QSO-Rate mit abnehmender Sonnenaktivität wird zum Teil durch bessere Antennen abgefangen.  * QSOs im vergleichbaren Zeitraum (2 Wochen)

QSOs gesamt, alle Bänder und Sendearten
QSOs auf den WARC-Bändern

Erläuterung:
1996-2000 - ungünstiges QTH     -     ab 2001 siehe Foto, Blickrichtung Europa
1996-2001 - Antenne GPA-50 ohne 40-Meter-Dipol, Betrieb auf 30 Meter war möglich
2002-2005 - Antenne GPM-1500, auf 80 Meter gelangen nur wenige QSOs
2006- ...      - Antenne GP-KWF (Eigenbau)

An der Anzahl der QSOs auf den WARC-Bändern ist der Rückgang der Sonnaktivität nachvollziehbar. Nach dem Tiefststand 2007 von 2515 QSOs (einschl. 560 RTTY-QSOs) waren die Bedingungen 2008 mit 3966 QSOs deutlich beser. In jedem Urlaub von 2 Wochen wurden etwa 100 Stunden gefunkt, wobei jeder OP etwa auf die gleiche QSO-Anzahl kam. Der für 2009 erwartete "Aufschwung" blieb leider aus.

Insgesamt stehen (März 2012) 57 453 QSOs in den CT3-und CT9-Logs - 97,45% CW  - 2,42% Digi  - 0,12% SSB und 52,2% auf den WARC-Bändern.
Wir freuten uns nach dem Minimum auf den Anstieg der Sonnenaktivität - er fiel "bescheiden" aus.

 

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